Das Thermometer zeigt warme 20 Grad, der Himmel ist wolkenlos und erstrahlt in seinem schönsten Blau, doch Florian Eickelmann aus Eslohe-Kückelheim hat nur eins im Sinn: Weihnachten
Der 26-Jährige, der jüngst bei der Handwerkskammer Südwestfalen in Arnsberg erfolgreich seine Meisterprüfung abgelegt hat, betreibt gemeinsam mit seinem Vater Norbert erfolgreich die Aufzucht
und den Verkauf von Weihnachtsbäumen. Hauptberuflich sind Vater und Sohn bei der Firma Ketten Wulff angestellt, nebenberuflich dreht sich im Hause Eickelmann seit fast zehn Jahren aber alles um
Deutschlands lukrativste Nadelhölzer.
In 70 Arbeitsstunden zur perfekten Pflanzmaschine
Klar eigentlich, dass auch das "Meisterstück" von "Eickelmann junior" direkt etwas mit dem immergrünen Gehölz zu tun hat. In den Werkshallen des Fachbereichs Metall im bbz Arnsberg fertigte der
gelernte Industriemechaniker eine "Weihnachtsbaumpflanz-Maschine" an, die das Einsetzen der Blau- oder Nordmanntannen deutlich erleichtern soll.
Dabei sitzen die beiden Pflanzer wohl gepolstert auf einem roten Plastikstuhl, gezogen von einem Trecker, und lassen die jungen Bäume über eine Führung hinab in Richtung Boden gleiten. Dieser
ist durch die Schare der Maschine bereits so vorbereitet, dass die Setzlinge direkt ins Erdreich gelangen können. Im Anschluss wird der Boden rund um den jungen Spross direkt wieder mit der nötigen
Erde angefüllt. "Von der Planung über die Umsetzung bis hin zur Fertigstellung habe ich mir das alles selbst erarbeitet", ist der Jungmeister mächtig stolz auf seine geniale, wie auch einfache
Konstruktion, die insgesamt etwa 70 Arbeitsstunden verschlungen hat.
Acht Jahre Wachstumszeit zwischen Saat und "Weihnachtstauglichkeit"
Nicht die erste Maschine dieser Art, wie Eickelmann verrät. Unter Federführung von Vater Norbert haben die Beiden in den letzten Jahren ihre Arbeitsmethoden immer weiter verfeinert, und auch
schon die ein oder andere Maschine verkauft. Dabei waren nicht nur Pflanzmaschinen für die Bäume, "sondern auch eine Palettierungsanlage, oder aber eine Verpackungsmaschine für die Bäume
dabei."
Bis der fertige Weihnachtsbaum schließlich seine optimale Größe erreicht hat, vergehen insgesamt acht lange Jahre. "Da wir aber mittlerweile schon länger im Geschäft sind, haben wir uns schon
eine gewisse Routine zugelegt, und vor allem auch ein Rotationsprinzip, so dass jedes Jahr genügend Bäume vorrätig sind", berichtet der umtriebige Junghandwerker.
Diese werden dann rechtzeitig vor dem Feste geschnitten - auch hierfür haben die Eickelmänner selbstverständlich das perfekte Werkzeug selbst konstruiert und produziert - und anschließend auf
diversen Weihnachtsmärkten und vor Supermärkten vornehmlich im Münsterland an den Mann respektive die Frau gebracht.
Argusaugen schon in der Frühphase
"Das sind dann manchmal schon recht lange und stressige Tage, wenn man bedenkt, dass wir das alles neben unserem eigentlichen Beruf tun, aber der Aufwand lohnt sich und das Ganze macht auch
riesig Spaß", befindet Sohn Eickelmann und wirft nochmals einen intensiven und vor allem fachkundigen Blick auf die soeben eingepflanzten Setzlinge. Damit nicht schon im Anfangsstadium und bei
frühsommerlichen Temperaturen irgendetwas schief geht, in Sachen "Frohe Weihnachten 2020".